Effektiver Fliegenschutz für Pferde

Jedes Jahr, wenn die Temperaturen wärmer und die Tage wieder länger werden, geht es von vorne los. Denn dann schlüpfen die Insekten, wie Fliegen, Mücken oder Bremsen, aus ihren Eiern. Bis teilweise in den späten Herbst hinein müssen unsere Pferde sich dann von den Insekten plagen lassen. Aber sie sind ihnen nicht ganz schutzlos ausgeliefert: mit Hilfe von effektivem Fliegenschutz können wir sie zumindest teilweise vor den Stechviechern retten.

Warum überhaupt Fliegenschutz?

Plagegeister, wie Fliegen, Mücken oder Bremsen, sind nicht nur nervig, sondern können sogar zu gesundheitlichen Problemen beim Pferd führen.

Empfindliche Pferde & allergische Reaktionen

Manche Pferde reagieren besonders empfindlich auf alles, was summt und brummt. Gerade auf der Koppel sind viele von ihnen den Insekten nahezu schutzlos ausgeliefert. Das ständige Schlagen von Kopf und Schweif, die Bewegung und die Tritte an den Bauch, um die Biester loszuwerden, führen dazu, dass manche Pferde draußen gar nicht mehr zu Ruhe kommen. Neben diesen empfindlichen Kandidaten gibt es aber auch noch Pferde, die allergisch auf bestimmte Insekten reagieren. Die sogenannten Kriebelmücken gelten als Auslöser für das Sommerekzem, das für viele betroffene Pferde großes Leid bedeutet. Für sie ist ein wirksamer Fliegenschutz besonders wichtig.

Hautreaktionen & Entzündungen

Auch wenn ein Pferd nicht allergisch auf Insektenstiche reagiert, können diese trotzdem eine mehr oder weniger große Abwehrreaktion der Haut hervorrufen. Rötungen, Schwellungen und starker Juckreiz sind dann die Folge. Besonders Bremsenstiche neigen außerdem dazu, nässende Wunden zu verursachen. Durch die offenen Stellen können dann Bakterien in die Wunde eintreten und Entzündungen hervorrufen. Solche Stiche sind äußerst schmerzhaft für das Pferd und auch der Heilungsprozess eines entzündeten Stiches dauert deutlich länger.

Augenentzündungen

Viele Insekten schwirren besonders gerne um die Pferdeaugen und setzen sich dort nieder. Gerade Fliegen kann man häufig bei diesem Verhalten beobachten. Sie befallen die Augen des Pferdes, weil sie die Tränenflüssigkeit trinken und können dabei Krankheiterreger hinterlassen. Diese Krankheitserreger können dann beim Pferd zu stark tränenden Augen oder sogar einer fiesen Augenentzündung führen, die unter Umständen tierärztlich behandelt werden muss.

Pferde-eigener Insektenschutz

Pferde haben natürlich auch ihren eigenen, von Natur aus eingebauten Insektenschutz. Mit Hilfe von Schweifschlagen, Kopfschütteln, gegen den Bauch treten oder einer guten alten “Schlammpackung” versuchen sie sich gegen Fliegen, Mücken und Bremsen zu wehren. Manchmal reicht das aber einfach nicht aus. Gerade in Gebieten mit Gewässern in der Nähe ist die Anzahl der Insekten besonders groß und die Pferde dementsprechend von ihnen geplagt. Hat man dann noch ein empfindliches oder gar allergisches Pferd reicht der “natürliche” Schutz allein mitunter nicht aus.

Effektiver Fliegenschutz

Aber wie können wir unsere Pferde jetzt bei der Abwehr der Plagegeister unterstützen? Im Handel gibt es eine ganze Reihe an tollen Produkten, die auf unterschiedliche Weise lästige Insekten fernhalten sollen:

Fliegenmasken und -decken

Gerade auf der Koppel können Fliegenmasken oder -decken einen effektiven Fliegenschutz bieten. Sie haben den Vorteil, dass sie auch über längere Zeit oder sogar über Nacht am Pferd verbleiben können. Im Gegensatz zu Fliegenspray, bei dem die Wirkung nach einiger Zeit nachlässt, schützen Decken und Masken zuverlässig auch über eine lange Zeit gegen die lästigen Biester.

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an verschiedenen Modellen und Ausführungen von verschiedenen Herstellern, sodass man für jedes Pferd das passende Stück finden sollte. Gerade bei jungen oder sehr verspielten Pferden kann es aber sein, dass die Teile zum Leidwesen der Besitzer nicht lange überleben … dann muss man eine andere Alternative finden, wie die Pferde auch auf der Koppel vor Mücken, Bremsen & Co. geschützt werden können.

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Ausreitdecken

Als Abwechslung zum Training mal eine idyllische Runde ausreiten gehen oder im Spätsommer über die Stoppelfelder düsen. Was sich im Kopf des Reiters so schön anhört, kann Dank Fliegen, Bremsen oder Mücken schnell zur Tortur werden. Ein Pferd, das ständig mit dem Kopf schlägt, sich schüttelt, nach den Insekten tritt oder am liebsten einfach nur davon laufen möchte, ist kein idealer Begleiter für einen entspannten Ausritt. Da die Insekten vor allem durch den Geruch der Pferde und durch Schweiß angezogen werden, der sich bei Bewegung natürlich noch verstärkt, haben sie unsere geliebten Vierbeiner schnell auf ihrem Radar.

Eine Ausreitdecke mit Aussparung für den Sattel kann in dieser Situation eine wahre Erleichterung sein. Der dünne Netzstoff und die ständige Bewegung der Decke vertreiben Insekten effektiv und halten sie von unseren Pferden fern. So können auch sie einen abwechslungsreichen Ausritt in die schöne Natur genießen!

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Fliegenspray

Das Fliegenspray gehört, genau wie das Schweifspray, quasi schon zur Grundausstattung des Reiters. Wenn man in einem Gebiet wohnt, wo kein sehr starker Insektenschutz benötigt wird, oder man nur ein bisschen auf dem Platz reiten möchte kann ein solches Spray schon ausreichen, um lästige Insekten fernzuhalten.

Da es einige Pferde gibt, die Angst vor dem Sprühgeräusch solcher Pflegemittel haben, hat sich die Firma Carr & Day & Martin etwas besonderes ausgedacht: Dank der Equimist 360° Technologie verteilt sich ihr Insektenschutz Spray sehr gleichmäßig und ist dabei außerdem geräuscharm. Gerade bei jungen oder nervösen Pferden ist dies von großem Vorteil! Wie genau die Innovation funktioniert kannst Du Dir in diesem YouTube Video ansehen.

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Fliegenohren

Neben dem klassichen Fliegenspray sind sie wahrscheinlich eines der bekanntesten und einfachsten Mittel gegen lästige Insekten: Die Fliegenohren (auch Fliegenmützen genannt). Sie werden beim Reiten verwendet und sorgen dafür, dass keine Insekten an oder in die empfindlichen Pferdeohren fliegen können. Dadurch fällt es den Pferden auch leichter, ihre Konzentration voll und ganz auf den Reiter zu richten – und nicht auf die Mücken oder Bremsen, die um die Ohren herumschwirren.

Auch am Turnier sind sie genauso nützlich wie Zuhause und machen dabei auch noch das Turnieroutfit komplett. Aber Achtung: Bei nationalen Leistungsprüfungen nach LPO gibt es einige Regeln zu Fliegenhauben zu beachten. Sie dürfen nicht über die Augenlinie des Pferdes hinausragen, der “Latz” darf also nicht zu lang sein. Sie dürfen außerdem nicht mit einer Schnur o.ä. am Nasenriemen befestigt werden, denn das könnte das Ohrenspiel des Pferdes beeinträchtigen. Des Weiteren dürfen spezielle Fliegenohren mit Schalldämpfung (auch genannt: “Soundless”) nur noch bei Hallenturnieren verwendet werden.

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