Pferd einnähen – Turnierfrisuren Teil 2

Eingenähte Mähnen findet man überwiegend im Dressursport, aber auch für die Springreiter gibt es eine schicke Variante, seinem Pferd eine eingenähte Turnierfrisur zu verpassen. Generell ist das Einnähen aber meistens mit mehr (zeitlichem) Aufwand verbunden, als das Einflechten eines Pferdes. Wie Ihr Eure Pferd elegant einnähen könnt, zeigen wir Euch in diesem Blogbeitrag.

Hunterzöpfe

Auch hier geht es wie immer mit dem Einteilen und Einflechten der Mähne des Pferdes los. Bei den Hunterzöpfen dürfen die Strähnen allerdings etwas dünner sein, als bei den klassischen Turnierzöpfen. Die etwa einen Finger breiten Strähnen (oder sogar noch dünner) verpassen dem Endergebnis seinen klassischen Look, der vor allem in Amerika beliebt ist. Von den dort populären Hunter-Springprüfungen (einer Art Stilspringen) hat diese Turnierfrisur ihren Namen.

Und so geht´s: Neben einem Kamm braucht ihr für diese Turnierfrisur außerdem eine Rolle Garn oder Wolle, eine Schere und eine Häkelnadel. Auch hier beginnt Ihr zunächst wieder mit dem Unterteilen der Mähne. Diesmal dürfen es aber insgesamt ruhig um die 20-30 Strähnen, über die Länge des Mähnenkamms verteilt, werden. Ihr beginnt damit, jede einzelne der Strähnen vom Ansatz an fest herunter zu flechten. Tipp: Wenn Ihr die Mähne vorher anfeuchtet (z.B. mit einem Schwamm) habt Ihr einen besseren Halt und das flechten fällt Euch leichter. Nach ein paar Überkreuzungen nehmt ihr dann ein Stück der Wolle dazu und flechtet den Zopf zu Ende. Das Ende des Zopfes könnt Ihr nun anstatt mit einem Mähnengummi mit dem eingeflochtenen Faden fest verschließen. Das Ende des Fadens lasst Ihr locker herunter hängen. So verfahrt Ihr weiter, bis Ihr alle Strähnen der Mähne eingeflochten habt.

Nun folgt der knifflige Teil: Mit Hilfe einer Häkelnadel (oder ähnlichem Hilfswerkzeug) stecht Ihr nahe am Mähnenkamm von oben nach unten durch eine der geflochtenen Strähnen und zieht das Ende der Strähne mit dem Faden durch den Ansatz. Verknotet die beiden Enden des Fadens anschließend ein bis zwei Mal über dem so entstandenen Zopf. Danach drückt ihr den oberen Teil des Zopfes etwas nach oben und formt damit einen kleinen “Huckel”. Diesen fixiert Ihr, indem Ihr erneut die beiden Enden des Fadens über dem Zopf und anschließend unter dem Zopf verknotet. Das gibt den Hunterzöpfen ihr typisches Aussehen und sorgt außerdem dafür, dass der Zopf fest am Pferdehals sitzt und nicht absteht. Danach könnt Ihr die überstehenden Faden-Enden abschneiden.

In diesem Video wird das Einnähen der Hunterzöpfe noch einmal gezeigt:

Eingenähte Dressurzöpfe

Auch für die Dressurreiter haben wir die passende Turnierfrisur parat, diese ist aber nichts für Faule oder Menschen mit zwei linken Händen. Ein bisschen mehr Zeit sollte man schon mitbringen und auch vom Aufwand her sind eingenähte Zöpfe nicht so pflegeleicht, wie das einflechten. Aber dafür macht eine elegant eingenähte Mähne in jeder Dressurprüfung einen guten Eindruck!

Und so geht´s: Für diese Frisur braucht ihr neben Mähnengummis und einem Kamm außerdem Faden oder Garn in der gleichen Farbe wie die Mähne Eures Pferdes sowie eine Schere. Auch für das Einnähen muss die Mähne von Eurem Pferd zunächst in gleichmäßige Strähnen unterteilt und geflochten werden. Die einzelnen Strähnen dürfen dabei allerdings gerne etwas dicker sein. Je nach Länge des Halses und Dicke der Mähne sehen in etwa 3 Finger breit meistens gut aus. Außerdem müssen die einzelnen Strähnen am Ansatz nicht so streng geflochten werden, wie bei den klassischen geflochtenen Zöpfen. Sie dürfen am Mähnenkamm also etwas lockerer sein. Im weiteren Verlauf sollte man allerdings schon strenger flechten, damit keine unschönen Strähnen abstehen. Auch hier kann das Ende jeder geflochtenen Strähne nach hinten umgeklappt und mit einem Mähnengummi fest fixiert werden.

Im Anschluss braucht man dann eine dicke, stumpfe Nadel und einen reißfesten Faden. Von dem sollte man sich pro Strähne ein Stück von etwa 1 Meter abschneiden. Dann durch das Nadelöhr fädeln und komplett durchziehen, sodass er doppelt liegt und ihn am Ende verknoten. Anschließend rollt man den jeweiligen Zopf auf und fängt an, ihn mit Hilfe des Fadens fest zu nähen. Beginnt am Besten von innen, um das Ende des Fadens später leichter verstecken zu können, und stecht immer wieder von vorne nach hinten durch die Mitte des aufgerollten Zopfes. Achtet dabei darauf, nicht aus Versehen das Pferd zu treffen 😉 Damit der Zopf besser hält, könnt ihr ein paar Mal durch das verwendete Mähnengummi im Inneren des Zopfes stechen.

Verzieren kann man die Turnierfrisur im Anschluss z.B. mit Perlen oder Glitzersteinen. Diese gibt es als Variante zum Eindrehen oder Einstecken, Ihr könnt sie allerdings auch mit Hilfe des Fadens einnähen.

Freut Ihr Euch schon, wenn Ihr endlich mal wieder auf´s Turnier fahren könnt? Und was sind Eure besten Tipps für die ultimative Turnierfrisur? Wenn Ihr noch Outfitinspirationen für den nächsten Turnierstart braucht, schaut gerne auch einmal bei unserem Instagram-Account @equimunich vorbei!

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