Sponsoring die Dritte – Sponsoring vs. Spende

Der folgende Text entspricht der Wahrheit, und nichts als der Wahrheit. Er ist in keinster Weise böse gemeint, sondern soll, sagen wir, Denkanstöße bieten. Er ist völlig unabhängig von der Sponsoring-Ausschreibung und spricht keine Person direkt an. Es ist eher eine Ansammlung an Auffälligkeiten, aus denen man auch lernen kann. Also einfach mal aus der Sicht eines Unternehmens geschrieben und wir wissen, dass es auch vielen anderen Unternehmen so geht.

AAAAAAaaaaaaalso! Ich greife hier einfach mal noch ein Thema auf, das mir sehr sehr sehr sehr sehr sehr oft auffällt, wenn wir wegen einem Sponsoring angeschrieben werden.

Und das soll jetzt keine Aufforderung werden uns direkt anzuschreiben! Das Team ist voll! Wirklich voll! Und wir sind auch durch nette, wiederholte Fragen da nicht umzustimmen!

Fakt ist nämlich, und da steigen wir direkt ins Thema mit ein, für uns ist ein solches Sponsoring auch mit Geld verbunden. Wir bekommen die Sachen von den Firmen und den Stick und so weiter leider nicht geschenkt. Schön wäre es allemal. Und jetzt sind wir auch echt ganz normale Menschen. Super normal. Wir gehen arbeiten, kümmern uns um den Shop, studieren, sind ehrenamtlich tätig, machen Social-Media-krimskrams, kümmern uns um die lieben 4-Beiner (von denen es NIEMALS zu viele sind, zumindest für mich, Lukas sieht das bisschen anders), treffen uns mit Freunden und JA, auch wir liegen manchmal einfach nur gerne auf der Couch. Das klingt nicht nur nach viel, ist es auch.

Wir machen also einiges und arbeiten wirklich hart, um das liebe Geld dann für die 4-Beiner auszugeben und um den Shop voranzubringen.
Und dann haben wir uns ja auch schon von Anfang an dazu entschieden ein paar Reiter auszuwählen, denen wir ein paar Sachen geben, die sie bei Turnieren tragen und das ist für uns ja auch Werbung. So ging es mit dem Team überhaupt erst los. Und weil das Ganze auch ein bisschen Spaß machen sollte haben wir einfach mit ein paar Freunden angefangen, die in unterschiedlichen Klassen reiten und mit denen wir eh immer mal zum Turnier gefahren sind.

Das ist echt super gelaufen, wir haben uns eh immer sehr regelmäßig gesehen, wir konnten einfach hier und da mal ein paar neue Sachen mitbringen, alles ziemlich ungebunden, an den Wochenenden hatten wir ziemlich viel Spaß zusammen und als Werbung war es auch echt Klasse und viele sind auf uns aufmerksam geworden.

Und dann kam etwas womit ich bei der Gründung nie gerechnet hätte oder besser gesagt auch einfach nie daran gedacht habe.

SPONSORING-ANFRAGEN!

Und selbst wenn ich damit gerechnet hätte, wäre ich trotzdem niemals darauf vorbereitet gewesen. Scheinbar suchen nicht die Unternehmen ihre Teamreiter aus, was ich so angenommen hatte, nein man wird täglich überflutet (ja ÜBERFLUTET) mit Anfragen. Mittlerweile weiß ich auch, dass es sämtlichen Firmen und Marken auch so geht. Und die sind da meist echt viel rigoroser und antworten oftmals gar nicht. Da hab ich irgendwie echt immer ein schlechtes Gewissen, ich sage einfach ungern ab (ihr quält mich also täglich aufs Gröbste). Aber es ist auch in Dimensionen, da schafft man es kaum allen zu antworten.

Ich weiß nicht ob ich zu alt bin oder dieser Trend an mir vorbeigegangen ist, aber scheinbar MUSS man im Reitsport einen Sponsor haben. Und damit meine ich nicht Mama und Papa (die während meiner Zeit meine besten – und ja auch meine einzigen – Sponsoren waren) und ich muss sagen, ich war trotzdem immer glücklich). Um ehrlich zu sein wüsste ich auch nicht wie ich einen Sponsor je hätte unterstützen können und das ist nun mal DIE Grundvoraussetzung. Und ehrlicherweise weiß ich noch nicht mal, ob ich (falls ich je mal wieder ein Turnier reiten werde) mein eigenes Logo tragen werde. Aber gut, offensichtlich hat sich das alles durch Social-Media verändert und ohne Sponsor geht nichts.

Gut, daraus entstand dann mal die Idee mit der Sponsoring-Ausschreibung. Das war ja im letzten Jahr bei 900 Followern noch nicht so dramatisch (dachte ich). 400 Bewerbungen später, von denen man ja 399 quasi absagen muss und nur einer am Ende der Glückliche, war ich echt durch. Dieses Jahr wollten wir es dann eigentlich gar nicht machen. Zu viel Arbeit, am Ende wieder viele Diskussionen, viele Enttäuschungen und mit 8 Reitern ist unser Team ja auch im Vorfeld schon ziemlich groß. Viel größer als je geplant. Und zeigt uns mal einen anderen Shop unserer Größe, der nur annähernd so viele Reiter im Team hat.

Gut, nun hatten wir es ja übers Jahr aber vielen versprochen und dann wollte ich auch keinen Rückzieher machen (Lukas hätte es getan). Damit stand aber von vornherein fest, dass es der letzte Teamreiter sein wird, denn nur mal so am Rande, je nach Umfang beläuft sich so eine Erstausstattung für uns auf ca. 500€. Und dabei bleibt es ja nicht.

So und nun komme ich zum eigentlichen Thema (Jaja, ich hab schon wieder viel zu viel gelabert). Vielleicht nimmt es sich der ein oder andere zu Herzen und überlegt, ob er vielleicht doch (noch) nicht bereit ist ein Unternehmen adäquat zu unterstützen (wie gesagt, das beruht ja auf Gegenseitigkeit) oder es für eine Bewerbung bei einer anderen Firma (WIR SIND JA VOLL, VOLL, VOLL) hilft.

So, also zunächst finde ich es immer schade, wenn man sich bei einer Firma für ein Sponsoring bewirbt und sich keine 5 Minuten Zeit nehmen konnte sich über diese Firma zu informieren. Sprich, wir bekommen Anfragen von absoluten Eskadronliebhabern, aber da kann ich nicht wirklich weiterhelfen und damit kann ich auch niemanden ausstatten. Auch jemand der mit seit einer Minute folgt und dann fragt ob wir auch sponsorn (übrigens ohne jegliche Zusatzinfos), was soll ich darauf antworten? Keine Ahnung. Oder Anfragen in denen nicht mal durchgehend der Name der Firma geändert wurde, also eine reine Massennachricht an alle die grad so da sind. Sorry, aber bei so einer Einstellung behalte ich meine Sachen lieber selbst.

Es soll sich wenn dann wirklich nur jemand bewerben, der sich über die Sachen auch freut. Und ich glaub auch eigentlich, dass wir mit Animo z.B. jetzt nicht zu den schlechtesten Ausstattern gehören und trotzdem muss das nicht jeder mögen. Wir zwingen ja auch niemanden. Wirklich nicht. Und wenn schon jemand fragt, ob er dann unser Logo tragen MUSS? Ja sorry, auch hier weiß ich keine Antwort. Wir hatten bis jetzt nicht das Gefühl unsere Teamreiter dermaßen zu quälen (die machen das auch echt freiwillig) und auch hier muss ich sagen, ihr müsst ja nicht.

Ach ja und natürlich liegt es auch in unserem ermessen, was wir sponsorn. Also Leute die uns schreiben was sie gern alles hätten, das ist echt schön und gut, aber so ganz bei Wünsch dir was sind wir auch nicht.

Naja und jetzt zu dem Thema, das auch in dem Namen von dem Beitrag steckt. Für unglaublich viele Bewerber scheint es DAS Argument schlecht hin zu sein, um gesponsert zu werden. Geld! Also meistens heißt es, dass der Reitsport soooooooo teuer ist und deshalb ein Sponsor benötigt wird. Ganz ehrlich? Das wissen wir. Wir wissen was Pferde an sich kosten, was kranke Pferde kosten, was der ganze Turnierspaß kostet und natürlich wissen wir auch zu gut, was Kleidung und Ausrüstung kostet. Für mich als Sponsor, kann ich mit dieser Aussage nicht viel anfangen, schließlich geht es da allen Reitermädels gleich. Und mir ist es auch echt egal, ob jemand im familiären Umkreis viel oder wenig Geld hat.

SPONSORING HAT NICHTS MIT SPENDE ZU TUN!!!

Es ist nicht dazu da jemandem sein Hobby zu finanzieren. Das ist eine völlig falsche Herangehensweise. Wir werden wirklich auch gefragt, ob wir eine Reitbeteiligung bezahlen können! Also sorry, ich habe derzeit selbst kein reitbares Pferd und leiste mir selbst keine Reitbeteiligung. Also nein das geht nicht.

Die Kleidung die wir stellen, ist auch nicht für jemanden gedacht, der sich sonst keine leisten könnte. Wir geben gern etwas, aber wir müssen auch etwas dafür zurückbekommen. Sonst kann ich auch alles aus meinem Lager verschenken an irgendjemanden, noch ein bisschen Geld dazu geben und den Laden schließen. Auch wenn das alles einen hohen Spaßfaktor haben soll, ist da schon ein unternehmerischer Gedanke dahinter.

Und auch Influencer machen einiges für die Sachen die sie bekommen. Nämlich Werbung. Und sind wir mal ehrlich, das kann auch nicht jeder gleichgut. Das muss man auch können, man muss Ideen haben, kreativ sein, Fotografen bezahlen (übrigens auch nicht ganz günstig), sich Texte einfallen lassen, das Ganze nicht übertreiben, aber sinnvoll für das Unternehmen, das alles kostet wahnsinnig viel Zeit. Da muss man wirklich wollen, wenn man sowas umsetzt. Ich bewundere die meisten Influencer dafür.

Es geht hier aber nicht rein um Influencer, es war nur ein Beispiel dafür, dass es auch hier nicht nur darum geht Sachen geschenkt zu bekommen. DAS IST ARBEIT! WERBUNG IST ARBEIT! UND EIN SPONSOR IST DAZU DA, UM WERBUNG FÜR IHN ZU MACHEN!

Das sollte euch wirklich, wirklich bewusst sein, denn bei den ein oder anderen Bewerbungen bin ich mir nicht sicher, ob das das Richtige für denjenigen ist. Also überlegt euch das gut. Das ist ein ernstes Thema und es macht euch auch nicht glücklich, wenn der Sponsor mit euch unzufrieden ist.

Ich kann euch sagen, dass Leben hat auch ohne Sponsor einen Sinn.

Eure Katja

2 Meinungen zu “Sponsoring die Dritte – Sponsoring vs. Spende

  1. Angelina Lehnert sagt:

    Hi, super geschrieben. Ich glaube ihr bekommt soviele Anfragen, da ihr einer der einzigen Shops seid, die bei der Suche nach Sponsoren im Reitsport bei Google erscheint.
    Euer Shop ist top und die Sachen von Animo sind die besten.
    Sollte ein Platz in eurem Team frei werden, gebt ihr bestimmt Bescheid und dann schicke ich euch eine Bewerbung.
    Liebe Grüße Angelina

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